Pressemitteilung Most 2014

 

Startchaos im tschechischen Most

Gerd Körber’s IVECO stark in Mitleidenschaft gezogen

 

Im tschechischen Most fand für Gerd Körber und das Schwabentruck Team der vorletzte Lauf statt. Für die anderen Fahrer der Truck-EM gibt es insgesamt noch drei Rennen, Gerd Körber nimmt nicht an allen teil und gilt als Race-by-Race Fahrer. Für die Rennen in Most hatte man sich wieder viel vorge­nommen. Platzierungen unter den ersten Zehn war ein Muss, Platz 5 war angestrebt. MAN und Buggyra waren immer noch in ihrer eigenen Welt, aber auf Renault hatte man aufgeschlossen.             

Samstag:

Im Zeittraining hatte man sich wieder für die Super Pole qualifiziert. Am Ende war es der 9. Startplatz. Der Start verlief für Körber recht gut, bis zur ersten Schikane. Zuerst geht es 90° nach rechts, dann 90° nach links und hier passt gerade einmal ein Race-Truck durch. Und so kam es, wie es kommen musste. Die ersten kamen unbeschadet durch, aber Markus Bösiger, Rene Reinert und Benedek Major standen quer in der Schikane. Gerd Körber kam gerade so an den kreiselenden Trucks vorbei. Steffi Halm hatte keine Chance und knallte in den Truck von Major. Damit war die Schikane verstopft und die Renn­leitung zeigte die rote Flagge. Nach geraumer Zeit erfolgte der zweite Start. Wieder ging es bis zur Kurve, dann traf es Gerd Körber. Rene Reinert war wieder beteiligt. Er traf den IVECO von Körber, der sich mitten im Fahrerfeld drehte. José Rodrigues traf den IVECO abermals. Körber versuchte mehrmals, den Motor zu starten, aber der zerfledderte IVECO gab keinen Mucks von sich. Damit musste die Rennleitung abermals die rote Flagge ziehen. Kaum war das Rennen abgebrochen, erwachte der Motor zu neuem Leben. Damit blieb Körber weiter im Rennen und konnte beim dritten Start teilnehmen.


Die Rennleitung hatte entschieden, das Rennen von 11 auf 7 Runden zu verkürzen. Nun wurde endlich Rennen gefahren und Körber brachte seinen stark demolierten IVECO auf Platz 9 ins Ziel. So derangiert wie der IVECO aussah, hätte Körber’s Sponsor TÜV Rheinland keine Plakette erteilt. Doch es waren nicht nur die Plastikteile, die in Mitleidenschaft gezogen wurden, Teamchef Georg Glöckler und die „Jungs“ hatten eine Nachtschicht vor sich. Doch zuerst stand noch das zweite Rennen des Tages auf dem Programm. Mit einem halben Truck schickte man Körber ins Rennen. Von Platz 9 startend wurde er am Ende 8., aber mit dem stark havarierten Truck war nicht mehr drin.          

Sonntag:

Das Warm-Up und Zeittraining fand bei strömendem Regen statt. Wieder war man in der Super Pole und fuhr auf den 9. Platz. Im Parc Fermé gab es technische Unregelmäßigkeiten an den Trucks von Norbert Kiss, Rene Reinert und Frankie Vojtisek. Diese drei Herren mussten das Rennen vom Ende des Feldes angehen, Körber startete somit auf Platz 6. Vom Start weg konnte er mit der Spitze das Tempo mitgehen. Zeitweise hingen Jochen Hahn, Markus Bösiger, Antonio Albacete, Gerd Körber, Anthony Janiec und José Rodrigues Stoßstange an Stoßstange aneinander. An der Spitze waren Adam Lacko und David Vrsecky enteilt. Die Positionen blieben bis ins Ziel. Gerd Körber war hochzufrieden. „Ich konnte mit den Werksfahrern gut mithalten. Auf den Sieger Lacko fehlten mir nur 10 Sekunden. Und die beiden Buggyra sind bei ihrem Heimrennen in einer eigenen Welt. Aber Hahn und Albacete waren in Sichtweite.“



Das abschließende Rennen wurde noch einmal turbulent. Körber startete aus der zweiten Startreihe. Die ersten Zehn fuhren vom Start weg auf „Tuchfühlung“. Dann eine Schrecksekunde im Schwaben Truck-Team. „Ich wollte mir gerade Rodrigues vornehmen, als dieser auf den Kerb kam, die Kontrolle über den Truck verlor und mir mit Maximum Speed (ca. 150 km/h) in den IVECO knallte. Mein IVECO kreiselte mehrmals über die Strecke, und ich hatte Glück, dass mich keiner getroffen hat“, so Körber, der bei dem Crash einen Logenplatz hatte. Auf Platz 12 nahm er das Rennen wieder auf. Schnell lief er auf Steffi Halm auf und konnte sie überholen. An ihrem Teamkollegen, Jean-Pierre Blaise, gab es einen harten Zweikampf. Körber dazu: „Ich fuhr mehrmals neben ihn, und immer wieder fuhr er mir in den Truck. Und er zog dies immer wieder brutal durch, obwohl ich die Nase vorne hatte. Nach dem letzten harten Crash habe ich beschlossen, alle weiteren Angriffe abzubrechen. Der Blaise ist im Fahrerfeld als Kamikaze-Fahrer bekannt. Wir Truck-Racer sind sicherlich nicht zimperlich, aber so geht es auch nicht.“ Die Einschläge hatten ihre Spuren hinterlassen, so dass Halm kurz vor Rennende wieder vorbeikam. Im Ziel blieb letztendlich der 12. Platz. Trotz der letzten Null-Nummer war Körber nicht unzufrieden. „Bis auf das letzte Rennen war alles nach Plan gelaufen. Mit 37 Punkten liege ich auf Platz 10 in der EM. Damit haben wir mit dem Schwabentruck-Team und IVECO bewiesen, dass man als Privatteam vorne mitfahren kann.“ Das Saisonfinale für das Schwabentruck-Team und Gerd Körber sowie alle Fahrer der EM findet, mittlerweile traditionell, auf der legendären Rennstrecke Circuit Bugatti im franzö­sischen Le Mans statt.

 

© Michael Friedel, Meisenweg 10, 35745 Herborn

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