2. Lauf auf dem Red Bull Ring in Spielberg / Österreich

FIA European Truck Racing Championship 2015

Gerd Körber und das Schwaben-Truck Team starten in die neue Saison 2015

Auf geht’s nach Spielberg

Rückblick auf 2011; Gerd Körber hatte den Renn-Helm an den Nagel gehängt und war gerade geschäftlich in Kehl unterwegs, als ein Handy klingelte. Am anderen Ende war Georg „Schorsch“ Glöckler und verkündete geradewegs: „Du Gerd, mir san hier in Ulm und wollet in 80 Tagen einen Renntruck z’samma baua. Mir bräuchtet noch a Fahrer. Könnscht Du für uns fahra?“ Erste Reaktion: Höfliche Zusage eines Rückrufes und der Gedanke: Da war ein Spinner amTelefon. Und am Nürburgring stellte sich dann das Schwaben-Truck Team mit Fahrer Gerd Körber vor. Das war vor fünf Jahren, und das schwäbisch-badische Projekt wurde von Saison zu Saison immer besser. Wurde die Ulmer Krabbel- und Bastelgruppe anfangs von den gestandenen Teams belächelt, konnte man sich mehr und mehr zum besten Privat-Team steigern und oftmals die Werksteams ärgern. Zwei Dinge sprechen in dieser Saison für das  Schwabentruck Racing Team. Wurde Truck-Racing in den letzten Jahren im Haus IVECO / FIAT stiefmütterlich behandelt, hat man seit diesem Jahr die 1.050 PS starken Boliden als Marketing-Projekt entdeckt. Bereits in den letzten beiden Jahren war man Gast auf dem Nürburgring, da man merkte, dass sich 150.000 Zuschauer bei der dreitägigen Action nicht irren können. Dazu stieg MAN als offizielles Werksteam aus. Nach dem Ausstieg von Renault im Jahr davor, gibt es in dieser Saison keine Werksteams mehr. Damit ist der Vorsprung der ehemaligen Werksteams nicht mehr so groß. Gerd Körber kann auch auf einen fast neuen IVECO setzen. „Das Fahrzeug wurde im Winter komplett neu aufgebaut und wir konnten viele Teile völlig neu überarbeiten und optimieren. Bei den Tests Ende März im tschechischen Most konnten wir die Zeiten zum Vorjahr um über zwei Sekunden verbessern.“ Nach den erfolgreichen Tests bekam der IVECO eine weitere Ausbaustufe, die unter anderem die Schaltvorgänge beschleunigen, sowie neue aerodynamische Seitenteile, welche das Wasser der Bremsen und der Ladeluftkühlung optimaler ableiten. Dazu gibt es zum Rennen in Spielberg weitere verbesserte Upgrades und einen neuen überarbeiteten Motor. Damit ist das Schwabentruck Racing Team gut für den Saisonauftakt gerüstet. Wie in den letzten Jahren nimmt man auch in diesem Jahr nur an fünf Rennen teil. Die Konkurrenten hatten bereits das erste Rennen vor zwei Wochen. Gerd Körber sieht das aber nicht als Nachteil: „Wie in den letzten Jahren fahren wir nicht um den Titel. Wir konnten uns aber einen ersten Blick verschaffen, wer in Spanien an der Spitze fuhr. Eigentlich sind es die üblichen Verdächtigen; Jochen Hahn, Norbert Kiss, Adam Lacko und David Vrsecky. Bei den MAN Fahrern muss man sehen, wie es ohne Werksunterstützung in den einzelnen Teams läuft. Bei Buggyra war ich selbst erfolgreich gefahren. Die machen schon seit vielen Jahren eine tolle Arbeit. Das wäre unser Ziel, dorthin zu kommen. Unser Team muss sich nicht vor dem anderen verstecken. War alles am Anfang bei den Schwaben chaotisch, machen die Jungs heute zusammen mit Schorsch Glöckler eine absolut tolle Arbeit. Teamgeist und Engagement sind immer bei 100 Prozent.“ Oder wie Schorsch Glöckler sagt: „Auf geht’s geh‘ ma.“

Das Team wird direkt nach dem Wochenende in Spielberg, nach Italien Misano weiterreisen, da da über das Pfingstwochenende das nächste Rennen stattfinden wird.

© Michael Friedel, Meisenweg 10, 35745 Herborn

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