Hervorragendes Teamergebnis beim Saisonauftakt

 

Podiumsplatz für Gerd Körber & Markus Altenstrasser

Besser hätte es für das Team Schwabentruck kaum laufen können. Beide Fahrer kamen beim Saison- auftakt bei vier Rennen dreimal auf das Podium. Gerd Körber durfte einmal den Pokal entgegennehmen, Markus Altenstrasser bei seinem Heim-Grand-Prix konnte gleich zweimal den Weg zum Siegerpodest antreten. Während des gesamten Wochenendes erlebten beide Fahrer aber auch ein Auf und Ab der Gefühle. Markus Altenstrasser hatte am Samstag seinen Glückstag, Gerd Körber am Sonntag.

Samstag:

Im Zeittraining zeigte sich bereits, dass der 2015er IVECO keinesfalls schlechter als der aktuelle war. Altenstrasser stellte seinen IVECO auf Startplatz 3, während Gerd Körber auf Platz 9 festhing. Im ersten Rennen verlor Altenstrasser einen Platz, während Körber das Feld aus der fünften Startreihe aufmischte. Sein Vorwärtsdrang wurde durch einen heftigen Zweikampf mit Thomas Robineau gestoppt, der Angriff auf den Fünften, Sascha Lenz, kam zu spät. Im Ziel wurden die beiden „Schwaben“ als Vierter und Sechster abgewinkt. Nach der Siegerehrung wurde Ryan Smith wegen unsportlicher Fahrweise gegen Altenstrasser mit einer 30.-Sekunden-Strafe belegt. Der Brite musste daraufhin seinen Pokal dem Öster- reicher überlassen. Nicht nur Altenstrasser verbesserte sich durch die Strafe von Smith, alle Fahrer bis Platz 11 rückten einen Platz vor, Körber war damit Fünfter.

Im zweiten Rennen startete Körber von Platz 4. Mit dem Erlöschen der roten Startampel stürmte er außen an seine Vorderleute heran. Vor der ersten Kurve war man zu dritt an der Spitze. Innen war Norbert Kiss, in der Mitte Thomas Robineau und außen Gerd Körber. Kiss erhielt einen Schubs von Adam Lacko und der Race-Truck schob mit den Vorderrädern geradeaus. Da war aber bereits der IVECO von Körber, Robineau hing eingeklemmt dazwischen. Körber wusste in diesem Moment: „Das geht nicht gut.“ Gedritteltes Leid ist geteiltes Leid, so ging es für die Drei von der Strecke. Der IVECO musste neben einem Rammstoß auch den Verlust mehrerer Teile verkraften. Körber machte aus dem Hinterfeld Attacke und fuhr bis auf Platz 7, als er eine Durchfahrtstrafe wegen Verlassens der Strecke bekam. Damit endete das Rennen auf Platz 9. Altenstrasser holte sich wieder Platz 3 und durfte diesmal mit auf dem Podest vor seinen Landsleuten feiern. Gerd Körber war trotz des Desasters im zweiten Rennen nicht unzu- frieden: „Ich wusste, dass der Truck von Markus noch einen Tick besser ist. Bei meinem neuen Motor benötigen wir noch etwas Zeit, bis wir die volle Leistung abrufen können. Wir werden für morgen noch einige Änderungen am Fahrwerk vornehmen.“ 

 

Sonntag:

Es war ein völlig anderes Bild wie am Vortag. Es schüttete wie aus Eimern. Nur einer freute sich wie ein Lottogewinner; Gerd Körber: „Das ist mein Wetter – jetzt geht’s vorwärts.“

Sprach’s und fuhr im Zeittraining auf Platz 3. Altenstrasser konnte die Freude nicht teilen und startete von Platz 12.

Das Rennen wurde wegen des schlechten Wetters hinter dem Pace-Truck gestartet. Zwischen Jochen Hahn und Gerd Körber entwickelte sich ein heftiger „baden-württembergischer“ Zweikampf. Die Power von sechs Europameistertiteln (jeder drei) begeisterte die Zuschauer im Kampf um Platz 2 und 3. Von hinten lauerte zur Mitte des Rennens die Gefahr des gelben MAN von Anthony Janiec. Der Franzose rückte wie auf Schienen auf die beiden auf. Weder Körber noch Hahn konnten Janiec stoppen. So blieb am Ende des Rennens für Körber der bittere vierte Platz.

Auch das zweite Rennen startete hinter dem Pace-Truck. An der Spitze entbrannte, trotz des starken Regens, ein heißer Vierkampf zwischen Ryan Smith, Jiri Forman, Norbert Kiss und Gerd Körber. Die Positionen wechselten hin und her. Körber lag auf Platz 3 und machte Druck auf Smith, als das Rennen aufgrund des heftigen Wetters vorzeitig abgebrochen wurde. Mit Platz 3 war Körber sehr zufrieden, hatte aber eine kleine Träne im Auge: „Ryan Smith hätte ich noch packen können. Ich war insgesamt schneller als er. Er fuhr auf der Ideallinie, daneben herrschte wahnsinniges Aquaplaning. Ich hab’s vier-, fünfmal versucht, dabei hätte ich fast den Truck verloren. Neben der Ideallinie war es unfahrbar. Daher freue ich mich riesig über Platz 3.“

Besser hätte das Wochenende für das Team Schwabenruck nicht laufen können. Gerd Körber liegt mit 28 Punkten auf Platz 4 der EM-Wertung. Markus Altenstrasser belegt derzeit Platz 5.

Das nächste Rennen für Gerd Körber findet am 28.29.05.2016 in Misano statt. Für IVECO ist es das Heimspiel. Körber hofft dann auf ein neues Motoren-Upgrade und ein fulminantes Geburtstaggeschenk in Form von Podiumsplätzen und EM-Punkten. 

                                                                                               ©Text: Michael Friedel, Herborn